Uta Dobberthien erhielt den ersten Klavieruntericht bereits mit sechs Jahren und vertiefte die in Köln und Frankfurt abgeschlossenen Studien durch den Unterricht bei Ueli Wiget vom Ensemble Modern. Neben der pianistischen Ausbildung nahm sie Tanzunterricht und wirkte schon als Kind in verschiedenen Produktionen des Bochumer Schauspielhauses mit - zuletzt zusammen mit Stephan Orlac in einem Weihnachtsmärchen: "Der goldene Himmelsschlüssel".

Das Interesse an Jazzmusik entwickelte sich im Laufe des Studiums, durch den Standort Frankfurt mit dem legendären Jazzkeller wurde die Pianistin mit vielen Größen der amerikanischen und europäischen Jazz-Musik vertraut und begann zunächst ein Sextett mit Musikern der HR-Bigband aufzubauen. Nach ersten Erfolgen bei zahlreichen Auftritten im Rhein-Maingebiet beschloss Uta Dobberthien, in New York Jazz-Piano zu studieren und nahm Unterricht bei dem großen alten Pianisten Barry Harris und verschiedenen jüngeren Musikern - besonders prägte sie der Unterricht bei Danny Grissett, einem jungen afroamerikanischen Jazzpianisten, der unter anderem im Tom Harrell- und Jeremy Pelt- Quintett spielt.

Von Anfang an fühlte Uta Dobberthien sich dem afroamerikanischen Jazz verbunden - die großen Vorbilder sind nahezu ausschließlich aus den 50 und 60er Jahren und inzwischen leider verstorben: Wynton Kelly, Hank Jones, Red Garland und Horace Silver gehörten ebenso zu den favorisierten Pianisten, wie die noch konzertierenden Herbie Hancock oder Cedar Walton.

Zunächst lehnte Uta Dobberthien es ab, die "Mode" der Eigenkompositionen mitzumachen - irgendwann kamen aber insbesondere bei längeren Aufenthalten in der New Yorker schwarzen Jazzszene Inspirationen, die sie zu klangvollen Kompositionen für die klassische Quintettformation Tenorsaxofon, Trompete, Klavier, Kontrabass und Schlagzeug verarbeitet und selbst arrangiert hat.

Seit 2007 spielt die Pianistin in allen namhaften Jazzclubs im europäischen Raum, die eigenen Kompositionen machen inzwischen den größten Teil der künstlerischen Arbeit aus. Ihre Stücke orientieren sich sehr vielseitig an verschiedenen Traditionen der Jazz-Musik, aber auch die große klassische Klaviermusik insbesondere von Chopin, Debussy und Skriabin prägen die Eigenkompositionen ebenso wie Einflüsse von popularer Musik, Filmmusiken u.a.

Ab Herbst gestaltet Uta Dobberthien eine Konzertreihe im Haus am Dom in Frankfurt am Main: Jeweisl am zweiten Freitagabend im Monat werden verschiedene internationale Jazzmusiker als Gastsolisten in das "Uta Dobberthien International Jazzquintett" eingeladen und präsentieren dem Publikum ein breit gefächertes Programm aus Tradition und Moderne. Im Frühjahr 2012 ist die Produktion der neuen CD von Uta Dobberthien in NYC geplant, die ausschließlich ihre eigenen Stücke enthalten wird und sich damit von der ersten CD: "Body and Soul" fundamental unterscheiden wird.